Selbstverpflichtung
Die Erzeugung von Pflanzgut in sehr hoher Qualität liegt allen an der Pflanzkartoffelerzeugung Beteiligten am Herzen. Ein wichtiger Punkt dabei ist ein hoher Gesundheitswert.
Eine besondere Bedeutung haben die Quarantänekrankheiten (zystenbildende Kartoffelnematoden, Bakterienringfäule, Schleimfäule, Kartoffelkrebs). Diese können unter anderem durch Pflanzgut verbreitet werden. Im Rahmen des amtlichen Zertifizierungsverfahrens finden daher vielfältige und intensive Kontrollen im gesamten Produktionsverlauf statt. Bei Nutzung von zertifiziertem Pflanzgut wird somit die Weiterverbreitung dieser Krankheiten und Schädlinge weitestgehend vermieden.
Treten Quarantänekrankheiten in einem Betrieb auf hat dies, insbesondere durch amtliche Auflagen, gravierende wirtschaftliche Folgen. Es ist daher für alle Kartoffelanbauer, insbesondere aber für Vermehrungsbetriebe, entscheidend das Auftreten zu vermeiden.
Die SEG hat schon 2018 mit ihren „Freiwilligen, aber verbindlichen Maßnahmen der niedersächsischen Pflanzgutwirtschaft zur Reduzierung und Verhinderung der Verbreitung von Quarantäneschaderregern“ Empfehlungen zur Verhinderung einer Einschleppung und weiteren Verbreitung erstellt. Sie umfassen folgende 8 Punkte:
- Partientrennung und Erdanhang
- Eindeutigen Partietrennung bei der Einlagerung, Lagerung und Aufbereitung
- Regelmäßige Reinigung des Lager- und Aufbereitungsbereichs
- Geringer Erdanhang an Pflanzkartoffeln bei der Auslieferung
- Resterdeverbringung
- Keine Verbringung von Resterde auf Ackerland,
- Nur Anhangerde, die eindeutig einem Schlag zuzuordnen ist auf diesen verbringen
- Fruchtfolge
- Erweiterung der Fruchtfolge im Kartoffelanbau
- Ab 2023 bei Pflanzkartoffeln mindestens 5-jährige Fruchtfolge
- Zufuhr von Reststoffen
- Zufuhr von überregionalen und überbetrieblichen Reststoffen unterschiedlichster Art (wie z. B. HTK, Klärschlamm und Gärsubstrate) in Pflanzkartoffelfruchtfolgen einstellen.
- Betriebshygiene
- Einführung gesamtbetrieblicher und somit fruchtfolgeübergreifender Hygienekonzepte auf den Vermehrungsbetrieben.
- Überbetrieblicher Maschineneinsatz
- Über die gesamte Fruchtfolge hinweg die zum Einsatz kommenden Maschinen, soweit sie aus anderen Betrieben kommen, vor dem Einsatz von anhaftender Resterde reinigen.
- Vorsorgemaßnahmen Quarantänekrankheiten
- Die von der UNIKA in den erarbeiteten Flyern (Kartoffelkrebs, Bakterienring- und Schleimfäule, Nematoden, etc.) empfohlenen Maßnahmen umsetzen.
- Sortenwahl
- Soweit möglich und der Situation auf dem eigenen Betrieb angepasst, bei der Sortenwahl Sorten mit breiter Nematoden- und/oder breiter Krebsbiotypenresistenz im Anbau bevorzugen.
Der komplette Text steht zum Download zur Verfügung.